Kratzen, weinen, zappeln – nachts macht Neurodermitis Kindern besonders zu schaffen. Am nächsten Tag sind die Eltern übermüdet, die Kinder gereizt, alle gestresst.
Aber warum juckt es eigentlich in der Nacht oft noch mehr als am Tag? Und wie können Eltern ihren Kleinen helfen, Ruhe zu finden?
Wer ein Baby oder Kleinkind mit Neurodermitis hat, bekommt wenig Schlaf – und das Kind natürlich auch. Oft leiden die Kinder nachts besonders stark unter Juckreiz, kratzen sich blutig und brauchen die Unterstützung von Mama oder Papa.
Warum juckt es nachts stärker?
Körpertemperatur
Nachts steigt die Körpertemperatur. Das kann stärkeren Juckreiz auslösen, der sich noch verschlimmert, wenn das Kind schwitzt.
Zytokine
Im Schlaf werden mehr Zytokine freigesetzt. Das sind Botenstoffe, die an der Entstehung von Entzündungen mitwirken.
Wasserverlust
Die Haut verliert nachts Wasser. So trocknet die bei Neurodermitis ohnehin trockene Haut noch mehr aus, der Juckreiz verstärkt sich. Zudem schuppt trockene Haut häufig: Noch mehr Juckreiz entsteht.
So haben Babys und Kinder mit Neurodermitis ruhigere Nächte
Abends “runterfahren“
Rituale können helfen, den Tag ganz ruhig zu beenden: Sie senken das Stresslevel und können so dazu beitragen, nächtlichen Juckreiz zu reduzieren. Vielleicht möchten Sie zusammen mit Ihrem Kind besprechen, wo abends noch Anspannung “feststeckt“: Was muss noch unbedingt raus, gesagt, erzählt werden? Was hilft ihm, den Tag zu verabschieden? Gestalten Sie ein Ritual um seine Bedürfnisse.
Entspannung fördern
Auch Entspannungsübungen wie kindgerechtes Yoga oder Autogenes Training finden schon Kleinkinder gut. Wenn Sie selbst auch mitmachen, haben alle etwas davon!
Eincremen: So schlimm ist`s gar nicht
Manche Eltern gestalten das abendliche Eincremen als Ritual oder kleines Spiel. Oft empfinden die Kinder das Eincremen als unangenehm oder nervig, was wiederum Unruhe und Stress hervorruft. Verbindet man das Eincremen mit einem kleinen Reim oder schafft ein Ritual drumherum, können viele Kinder besser damit umgehen.
Wärme vermeiden
Das Kinderzimmer sollte kühl sein, maximal 20 Grad, und 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit haben.
Auf weiche Textilien achten
Raue Textilien kratzen auf der Haut. Bettwäsche und Schlafanzug/Babybody also besser aus Baumwolle oder Seide nehmen. Baumwolle kann man vor dem Tragen bügeln, damit sie noch weicher wird. Waschmittel sollten ohne Duftstoffe auskommen.
Hausstaubmilben hinauskomplimentieren
Da sie Neurodermitis triggern können, sollte man Hausstaubmilben möglichst reduzieren: Die Bettwäsche mindestens alle zwei Wochen auf 60 Grad waschen, das Zimmer regelmäßg saugen und lüften. Es gibt auch hypoallergene Bettwäsche und Bettdecken für Allergiker, die die Belastung durch Hausstaubmilben senkt. Der Kinderarzt kann dafür ein Rezept ausstellen!
Arme und Beine bedecken
Damit möglichst wenig Haut freiliegt, die die Kinder nachts kratzen können, kann man Einweg-Schlauchverbände für Arme und Beine verwenden. Darunter kann eine Creme aufgetragen werden, z. B. HAUT RUHE ECTOAKUT® FORTE im akuten Stadium. Es gibt auch Strampler mit geschlossenen Ärmelausgängen.
Kratzen “umleiten“
Wenn es fürchterlich juckt: Die Hände beschäftigen! Hier eignen sich Finger- oder Klatschspiele für kleinere Kinder gut. Als Alternative zum Kratzen auf bereits entzündeten Stellen kann man dem Kind beibringen, auf der gesunden Haut daneben zu drücken oder zu kneifen. Das wird nicht immer funktionieren, aber jedes Mal, das es klappt, ist gut! Und bitte nicht schimpfen: Wer selbst schon mal schlimmen Juckreiz hatte, weiß, wie schwierig es ist, nicht zu kratzen. Schimpfen führt nur zu noch mehr Stress und noch mehr Juckreiz.
Hände richtig waschen
Gerade bei Neurodermitis braucht die Haut all ihre Schutzkräfte – also einen stabilen Säureschutzmantel, um Allergene und Bakterien nicht hereinzulassen. (Echte) Seife zerstört den Säureschutzmantel, weil sie mit einem pH-Wert von 8 bis 11 alkalisch ist. Außerdem lässt Seife die Haut aufquellen, sodass sie noch leichter austrocknet. Deswegen sollten Kinder mit Neurodermitis sich die Hände mit seifenfreien Produkten waschen. Von EUBOS eignet sich dafür das FEST WASCHSTÜCK BLAU ohne Parfüm.
Sanft baden oder duschen
Gilt natürlich nicht nur für das Bad vorm Zubettgehen: Trockene, empfindliche, atopische Baby- und Kinderhaut braucht eine besonders milde und dabei stark schützende Pflege, die vor Austrocknung bewahrt. In unserer HAUT RUHE-Serie, die therapiebegleitend bei Neurodermitis und Psoriasis eingesetzt werden kann, haben wir dafür das WASCHGEL HAUT & HAAR und das BADEÖL mit Aloe-Vera-Gel und Lavendelöl.
Als Eltern auch an sich denken
Bei allen Tipps, wie Sie Ihrem Kind helfen können: Denken Sie auch an sich selbst. Teilen Sie sich als Eltern, wenn möglich, klar auf, wer in welcher Nacht aufsteht, damit der andere durchschlafen kann. Sie brauchen Ihre Kräfte! Viele gute Tipps, wie Sie den Familienalltag mit Neurodermitis besser managen können, hat Autorin Daniela Halm in einem
Interview für Sie.
Bestimmt haben Sie auch schon viel probiert, um Ihrem Baby oder Kleinkind mit Neurodermitis die Nächte leichter zu machen. Hat etwas besonders gut geholfen? Dann freuen wir uns, wenn Sie uns davon erzählen, damit wir es hier ergänzen können. Schreiben Sie einfach an kontak@eubos.de.