Sensibler Intimbereich
Unten alles frisch: 5 Tipps für Intimpflege und Intimrasur
Er gehört zu den sensibelsten Zonen des Körpers – und wird doch oft bei der Körperpflege vernachlässigt: Der Intimbereich braucht eine kleine
Sonderbehandlung, um gesund zu bleiben und die Rasur ohne Rötungen zu überstehen. Aber keine Sorge: Es ist nicht kompliziert!
Der Intimbereich tanzt bei der Körperpflege ein wenig aus der Reihe: Während die Haut am restlichen Körper einen pH-Wert von 5,5 hat, haben Frauen "untenrum“ einen pH-Wert von 3,8 bis 4,4 – also ein saures Milieu. Und das muss auch so bleiben, denn es ist der Schutzschild gegen Infektionen, weil ein pH-Wert im sauren Bereich das Wachstum von Bakterien behindert. Dieser niedrigere pH-Wert im Intimbereich entsteht durch Laktobazillen, also Milchsäurebakterien. Sie verhindern, dass Pilzsporen oder Bakterien, die Infektionen auslösen können (eine geringe Menge davon tragen wir immer mit uns herum), überhand nehmen: Die "Guten“ halten sozusagen die "Bösen“ einfach in Schach – solange der pH-Wert unter 4,5 bleibt.
Der niedrige pH-Wert im Intimbereich ist ein wichtiger Schutzschild gegen Infektionen.
Damit das so bleibt und auch keine anderen Probleme wie Rasurbrand oder trockene Haut die empfindliche Zone stören, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt.
1. Richtig waschen: Womit?
Ja, einfach schnell mit Duschgel waschen ist verlockend – aber leider genau falsch. Denn normale Seife oder Duschgels sind auf den pH-Wert der Haut abgestimmt, also 5,5. Sie würden den Säureschutzmantel der Haut im Intimbereich der Frau angreifen, den pH-Wert Richtung "basisch“ verschieben und es "schlechten“ Bakterien und Pilzen leicht machen, sich zu vermehren. Infektiöse Keime können gerade bei Frauen leicht durch die Harnröhre aufsteigen und Blasenentzündungen verursachen.
Zur Reinigung der Intimzone sollte man also ein Produkt verwenden, das auf ihren pH-Wert abgestimmt ist und am besten noch weitere pflegende Eigenschaften mitbringt, also Feuchtigkeit liefert, Entzündungen hemmt, die empfindliche Haut beruhigt und aktiv gegen Bakterien stärkt, die Infektionen auslösen können. Außerdem sollte das Produkt keinen unnötigen Inhaltsstoffe haben, vor allem kein Parfüm, denn sie können die Haut reizen und Allergien auslösen.
2. Richtig waschen: Wie?
Einmal täglich ist genug! Wer sich unwohl fühlt, zum Beispiel während der Menstruation, kann natürlich mal eine Ausnahme machen. Aber die Intimzone regelmäßig mehrmals täglich zu waschen, schadet mehr, als es nützt – Haut und Schleimhäute könnten austrocknen oder gereizt werden.
Bitte nur außen!
Frauen waschen bei der Intimpflege die äußere Genitalregion, also die Vulva, mit lauwarmem Wasser. Die Vagina reinigt sich selbst: Bakterien und Pilzsporen werden mit dem Scheidensekret nach draußen befördert. Deshalb sollte man niemals die Vagina auswaschen, denn das würde das Sekret wegspülen und die sehr empfindliche Schleimhaut reizen.
Nach dem Waschen sollte man die sensible Zone nicht trockenreiben, sondern mit einem sauberen Handtuch sanft trockentupfen.
3. Intimspray & Co? Bitte nicht!
Inzwischen gibt es viele Produkte auf dem Markt, die "Frische für den ganzen Tag“ versprechen und nach der Reinigung oder für zwischendurch genutzt werden sollen. Diese Intimsprays und -deos oder auch Intimpflegetücher enthalten logischerweise Parfüm und häufig auch Alkohol oder andere Inhaltsstoffe, die die Haut reizen, austrocknen und Allergien verursachen können. Sie stören außerdem den pH-Wert im Intimbereich.
4. Intimbereich rasieren ohne Rötungen
Für den Intimbereich eignet sich die Nassrasur am besten, denn die Trockenrasur strapaziert die Haut zu sehr und Enthaarungscremes können leicht Allergien auslösen. Hygienisch sauber durchgeführtes Waxing ist auch eine Option für die, die es verkraften. Bei der Nassrasur sollte man darauf achten, eine saubere und scharfe Klinge zu verwenden, um Entzündungen an den Haarwurzeln durch "Reißen“ mit einer stumpfen Klinge zu vermeiden. Dabei vorsichtig in Wuchsrichtung rasieren.
Am besten verwendet man für die Rasur natürlich auch ein Produkt, das auf die Intimzone abgestimmt ist, denn normale Rasiergels können wieder den Säureschutzmantel durcheinanderbringen und die sensible Haut zusätzlich reizen.
Nach der Intimrasur braucht die Haut eine beruhigende Pflege, die zusätzlich kleine Entzündungen verhindert, damit nicht der typische "Rasurbrand“ mit kleinen Pickeln und Juckreiz entsteht.
5. Sensible Haut der Intimzone richtig pflegen
Auch im Intimbereich kann die Haut trocken werden, an Spannkraft verlieren oder sogar Falten bekommen. Deswegen sollten wir den äußeren Intimbereich regelmäßig mit einer Creme pflegen, die Feuchtigkeit spendet, die Haut beruhigt und keine unnötigen Inhaltsstoffe hat.
Die richtige Intimpflege ist also nicht nur ein Frage von Frische, sondern sie hilft auch, den Säureschutzmantel gesund zu halten und so Infektionen, Scheidenpilz und Blasenentzündungen vorzubeugen. Rötungen durch die Intimrasur können wir vorbeugen und außerdem die Haut mit Feuchtigkeit und zusätzlich schützenden Wirkstoffen versorgen.